Die Junge Union Kirchheim feiert ihr 60-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt in der Naberner Zehntscheuer. Mit dabei waren zahlreiche Mitglieder von heute und aus den vergangenen Jahrzehnten, aber auch viele Gäste aus der CDU, Bürger, Presse und das Kirchheimer Musikduo „Dani & Jürgen“, welches die Stimmung bis in die frühen Morgenstunden hinein anheizte.
Nabern – Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Sebastian Schulze, und den Grußworten des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Dr. Anton Stark und des Kirchheimer Landtagsvertreters Karl Zimmermann konnten die rund 70 Gäste aus JU, CDU und Bürgerschaft vier Jahrzehnte JU-Geschichte hautnah durch eine Talkrunde aus drei ehemaligen JU-Vorsitzenden erfahren. Neben dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Elmar Müller (JU-Vorsitzender von 1968 bis 1971) nahmen auch der ehemalige Stadtrat Stefan Hägele (Vorsitzender von 2006 bis 2008) und Stadträtin Natalie Pfau-Weller (Vorsitzende von 2009 bis 2012) an der vom amtierenden Vorsitzenden Sebastian Schulze moderierten Gesprächsrunde teil. Die vier JU-Chefs nahmen die Anwesenden mit auf eine Zeitreise von den Anfängen bis in die Gegenwart des Verbandes.
So wurde die Kirchheimer JU im Juni 1956 im Café Sigel (heute Adoro) am Roßmarkt gegründet. Inhaltlich geprägt war die politische Debatte Ende der 50er-Jahre vor allem durch den Ost-West-Konflikt. So wurden bspw. Veranstaltungen über den Titoismus in Jugoslawien oder zur Frage, ob der Westen eine Ideologie braucht, abgehalten. Die Aktivität ließ nach einigen Jahren allerdings wieder nach, wodurch es 1967 zu einer Neugründung des Verbandes kam. „Es war eine Zeit heftigster Auseinandersetzungen. Durch den Kirchheimer Anwalt Klaus Croissant, Verteidiger von Andreas Baader, war die Stadt indirekt am RAF-Geschehen beteiligt. 1972 hatten wir mit der hiesigen NPD großen Ärger beim Aufhängen von Plakaten und die CDU in Bonn erlitt eine schwere Wahlniederlage“, schilderte Elmar Müller die politische Lage Ende der 60er.
In den 70er-Jahren machte sich die JU besonders für die Errichtung eines Jugendhauses stark und konnte unter Andreas Strasser Ende des Jahrzehnts ihr 100. Mitglied begrüßen. Die 1980er waren inhaltlich vor allem durch weltpolitische Ereignisse geprägt. Allerdings rückten auch immer wieder kommunale und jugendpolitische Themen in den Vordergrund. So beschäftigte sich die JU bspw. mit der Müllverbrennung und führte Bürgerbefragungen durch. Nach dem Mauerfall tauschte sich der Verband mit der Christlich-Demokratischen Jugend in Eisleben aus und führte Gespräche mit Kommunalpolitikern aus der DDR. Eines der wichtigsten Themen des Jahrzehnts war die Auseinandersetzung mit der Scientology-Sekte, die die Junge Union offensiv führte. Im neuen Jahrtausend gelang es der JU mit Stefan Hägele und Dr. Thilo Rose gleich zwei Vertreter in den Kirchheimer Gemeinderat zu entsenden. Unter der Führung von Natalie Pfau-Weller wurde seit 2009 sehr starke inhaltliche Arbeit geleistet und auch immer wieder große Veranstaltungen organisiert, bspw. die „Green-Technology-Days“ (Thementage zu erneuerbaren Energien). „Mir war die inhaltliche Arbeit sehr wichtig und ich bin stolz, dass wir während meines Vorsitzes einige Positionspapiere, beispielsweise zur Bildungspolitik, Energiepolitik oder Frauen in der CDU verfasst haben. Bis heute ist diese inhaltliche Arbeit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der JU Kirchheim,“ sagte Natalie Pfau-Weller. Heute ist die JU Kirchheim so stark wie selten zuvor. „Die Zahl der aktiven Mitglieder konnte seit 2013 verdreifacht werden, die Kirchheimer JU nimmt im Jahr an fast 50 Terminen teil oder organisiert diese selbst. Eine Marke, die bundesweit nur äußerst selten erreicht wird“, so der stellvertretende Kirchheimer JU-Vorsitzende Michael Haug stolz.
Im Anschluss an die Talkrunde wurde dann das Buffet eröffnet, welches neben gut bürgerlicher Küche auch ein reichhaltiges Sortiment aus verschiedenen Kuchen und Torten umfasste. Nachdem für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt war, folgte der abschließende Höhepunkt des Abends. Das bekannte Kirchheimer Musikduo „Dani & Jürgen“ sorgte mit stimmungsvoller Live-Musik für gute Laune bei den rund 70 Gästen. Ganz im Stil einer großen Familie feierten die Kirchheimer bis in die frühen Morgenstunden hinein. Als Andenken konnte sich jeder Gast noch eine Chronik mit Rückblicken auf sechs Jahrzehnte JU-Geschichte mit nachhause nehmen. „Uns war wichtig, keinen klassischen Festakt mit endlosen Reden zu veranstalten, sondern dass unsere Gäste Spaß haben und mehr über die Geschichte unserer JU erfahren“, so JU-Vorstandsmitglied Robert Beck.
Veröffentlicht im CDU Intern Ausgabe November/Dezember 2016